Greco-Schweizermeisterschaften in Domdidier: Drei Silbermedaillen für Einsiedler

Meistertitel zweimal knapp verfehlt

In Domdidier gab es für die Ringerriege Einsiedeln drei Silbermedaillen und zweimal den undankbaren vierten Rang. Andreas Burkard und Sven Neyer scheiterten erst zuletzt.

W.S. Mit den Grecomeisterschaften der Aktiven wurde die diesjährige Serie der Titelkämpfe beendet. Die sieben Wettkämpfer der Ringerriege Einsiedeln vermochten dabei erfreuliche Akzente zu setzen, obschon letztlich das Tüpfchen auf dem i fehlte. Doch mit ihrem Leistungsausweis zählten sie zu den erfolgreichsten Klubs.

Für Pech entschädigt

Leicht hatte es Andreas Burkard an den bisherigen Titelkämpfen nicht. Neben dem Gewinn der Silbermedaille bei den Junioren im freien Stil, ging er leer aus. Nach einer erfolgreichen Zeit bei den Kadetten und Junioren war es bei den Aktiven für ihn nicht immer einfach. „Enttäuscht war ich gewesen, doch liess er sich – „weil ich seriös und richtig trainierte“ – vom eingeschlagenen Weg nicht abbringen. Deshalb liess er die Greco-Titelkämpfe ruhig auf sich kommen: sachlich und ohne Hektik. Diese, gibt er zu, sei dann vor dem Wettkampf noch gekommen. Dass der Adrenalispiegel ein gewisses Niveau aufweisen muss, erwies sich in Domdidier als vorteilhaft. Mit vier überzeugenden Siegen drang er in den Final vor, was besonders seinen Trainer René Buchmann freute:“Andreas hat abgeklärt wie ein Routinier gerungen.“ Im Finalkampf hatte er nichts zu verlieren und setzte gegen den favorisierten Junioren-Internationalen Nicola Küng alles auf eine Karte. Eine kleine Unaufmerksamkeit wurde ihm aber zum Verhängnis. „Trotz des verpassten Titels bin ich mit meinem Wettkampf zufrieden“, sagte der 20-jährige Grosser.

Neyers mieser Start

Wie schon öfters stand Sven Neyer im ersten Kampf neben den Schuhen. Er wurde von Routinier Michael Jauch ausgespunktet. Um noch sportliche Lorbeeren holen zu können, durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten, was gar nicht so eine einfache Aufgabe ist. Er zeigte viel Nervenstärke und ebnete sich mit vier Siegen, wie schon an den Freistilmeisterschaften, den Weg zum Gewinn der Silbermedaille. „Gegen Michaels Jauch Kampfstil habe ich bis jetzt noch kein Mittel gefunden“, erklärt er.

Einen tollen Wettkampf lieferte Bruno Flück, der in den letzten Saisons mit einer Doppellizenz (Tuggen/Einsiedeln) ein eifriger Punktesammler für die Ringerriege Einsiedeln war. Bereits an den bisherigen Hallenschwingfesten fiel er durch gute Resultate auf. Dass er besonders mental einen Schritt nach vorne gemacht hat, bewies er auf eindrückliche Art. Wie er vier Widersacher von der Matte fegte, war beeindruckend. Als grosse Überraschung darf sein Sieg gegen Yannick Klausner bezeichnet werden. Im Finalkampf blieb er dann gegen den Internationalen Thomas Suppiger chancenlos.

Undankbare Vierte

Michel Schönbächler, der an den Freistilmeisterschaften noch Zweiter wurde, dürfte sich über die entgangene Medaille geärgert haben. Der vierte Platz entspricht nicht ganz seinen vorhandenen Greco-Qualitäten. Mit drei Siegen und einer Niederlage erreichte er den kleinen Final. In einem über weite Strecken spannenden Duell musste er letztlich Thomas Murer mit 8:4 den Vortritt lassen. „Diese Niederlage hat mich anfänglich aufgeregt. Ich muss mich jedoch an der eigenen Nase nehmen. Ich habe taktisch falsch gerungen“, stellte er nüchtern fest. Doch er was sich deswegen nicht lange gram. „Es kommen wieder andere Wettkämpfe, visierte er unverzügliche neue Ziele an.

Dasselbe Resultat kann Freistiler Yves Neyer vorweisen. Nach dem 7:1-Startsieg gegen Jayan Göcmen, wurde er von Nicolas Christen mit 8:4 besiegt. Doch mit drei tollen Siegen konnte er wider Erwarten um die bronzene Auszeichnung kämpfen. Dabei verlor er erneut gegen Nicolas Christen mit 8:4.

Kein Losglück war Leichtgewichtler Dany Kälin beschieden. Die beiden Niederlagen gegen die beiden grossen Routiniers Thomas Wisler und Thomas Röthlisberger bedeuten für ihn Endstation. Ebenfalls nach zwei Durchgängen blieb Peter Kärcher auf der Strecke.

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Aus der Rangliste

54 – 59 kg: 8. Dany Kälin, 66 kg: 4. Michel Schönbächler, 71 kg: 4. Yves Neyer, 75 kg: 2. Andreas Burkard, 11. Peter Kärcher, 85 kg: 2. Bruno Flück, 98 kg: 2. Sven Neyer

 

Werner Schönbächler