Freistilmeisterschaften der Junioren in Belp

Silber und Bronze für Einsiedler Junioren              

Der Grosser Dany Kälin holte sich den zweiten Platz und Lorenz Schönbächler bestätigte mit dem Gewinn der Bronzemedaille seine Fortschritte in einem höheren Gewicht.

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W.S. Belp war am letzten Samstag Austragungsort der diesjährigen Juniorentitekämpfe im freien Stil. 129 Jugendliche und Junioren kämpften in den verschiedenen Gewichten um die Kategoriensiege. Organisiert wurde dieses Treffen vom Ringclub Belp, der als Regionalklub eine der besten Nachwuchsabteilungen verfügt. Dass es im Schweizer Ringsport nicht an fähigem Nachwuchs mangelt, dies zeigten die auf einem guten Niveau ausgetragenen Finalkämpfe. Dennoch muss die Pyramide besonders unten viel breiter werden. Obschon die Meisterschaften eine willkommene Orientierung bieten und gleichzeitig Motivation für Athleten und Trainer sind, blieben etliche Wettkämpfer fern. So auch bei der Ringerriege Einsiedeln. Umso mehr Respekt verdienen die Leistungen von Dany Kälin und Lorenz Schönbächler.

Nicht viel fehlte

Der 20-jährige Rekrut Dany Kälin, der trotz einer starken Erkältung und einer alles andere als optimalen Vorbereitung, an den Start ging, startete im Gewicht bis 60 Kilogramm. Nachdem er an den bisherigen Titelkämpfen bereits zweimal auf dem Podest stand, durfte man eigentlich damit rechnen, dass er wieder vorne mitreden wird. Und er enttäuschte nicht. Mit zwei Siegen gegen Jan Troxler und Christian Wolf brachte er sich in eine gute Ausgangslage. Mit zwei weiteren Siegen drang er in den Final vor. Hier stiess er auf den Einheimischen Stefan Weber, der normalerweise ein Gewicht höher antritt und auf dem Weg in den Endkampf den Hauptfavoriten Timon Zeder besiegte.

Im alles entscheidenden Duell hat für Dany Kälin alles gut begonnen. Er kämpfte auf gleicher Augenhöhe. Doch ein zu riskanter Wurf wurde von seinem aufmerksamen Widersacher blitzschnell gekontert. Aus der ungemütlichen Bodenlage gab es für ihn kein Entrinnen mehr. „Dass es mir erneut nicht gereicht hat, ist schon etwas bitter.“ Später fügte er an, dass er sich über den Gewinn der Silbermedaille freue.

Markante Leistungssteigerung

Lorenz Schönbächler hat in den letzten Monaten eine interessante Entwicklung durchgemacht. Nachdem er im letzten Jahr in beiden Stilarten erfolgreich war, trat er dieses Jahr eine Gewichtsklasse höher bis 58 Kilogramm an und bezahlte dafür an den im Februar ausgetragenen Greco-Titelkämpfen noch Lehrgeld. Der 17-jährige Landwirtschaftslehrling hat sich schon früh wie seine beiden älteren Brüder Lukas und Michel Schönbächler für den Ringsport entschieden. „Der Einsatz des ganzen Körpers, Kraft und Ausdauer, sowie Kämpfe ohne die Gegner zu verletzen, das imponiert mir beim Ringen am meisten. Dass der Sport mancherorts als verstaubt gilt, stört den jungen Sportler nicht im Geringsten. „Ich liebe diesen Sport, nur das zählt.“ Obschon er in seinem Beruf schon köperlich hart arbeitet, ist sein Ringen-Engagement mit vielen Trainingseinheiten und Wettkämpfen an Wochenenden gross. Macht das Spass? „Ja“, antwortet er, ohne zu zögern. Und gelegentlich entschädigt ein gutes Resultat diese Aufwendungen. In seinen fünf Duellen in Belp musste er nur gerade gegen die beiden späteren Finalisten Manuel Schwander und Jan Langenegger den Kürzeren ziehen. Mit drei überlegenen Siegen und dem Gewinn der Bronzemedaille waren diese Niederlagen schnell einmal vergessen. Dennoch ist er sich bewusst, dass er noch härter trainieren muss, wenn er einen weiteren Schritt nach vorne machen will. Einsiedelns Trainer René Buchmann lobt seinen Schützling.“ Er ist ehrgeizig und hat viel Talent. Technisch und in der Athletik liegt allerdings noch viel Steigerungspotenzial drin.“ „Der Trainer kennt mich am besten, er hat Recht mit seinem Urteil“, schmunzelt Lorenz Schönbächler.

Sein grosses sportliches Ziel in nächster Zukunft ist der Gewinn des Schweizer-Meister-Titels. Diese Vorgabe ist für ihn sicher nicht unrealistisch. Doch um das zu schaffen, braucht es viel Beharrlichkeit, denn der Leistungssport kennt keine Gnade.

 

Werner Schönbächler