Freiamt – Einsiedeln 26:10

Ringerriege Einsiedeln blieb gegen Freiamt chancenlos 

Freiamt begann die Partie, wie man es erwarten durfte: Dem Gegner nichts zulassen und in jeder Aktion dominieren. Einsiedeln besass eindeutig zu wenig Muskelmasse, um dagegen etwas machen zu können.

W.S. Chancenlos war sie am Samstagabend, die Einsiedler Ringerriege. Gegen Freiamt verlor sie den Rückkampf klar mit 26:10. Der Gegner war eine Klasse besser und zum Glück lief bei Freiamt nicht gleich alles wie geschmiert. Nicht auszudenken, was dann passiert wäre. Auf der Matte war Einsiedeln folgerichtig auf verlorenem Posten. Freiamt war in Sachen Dynamik und Power deutlich überlegen. Dennoch merkte Einsiedelns Trainer René Buchmann zu Recht an: «Wir haben uns vernünftig aus der Sache gezogen.» Konkret? «Trotz der vielen Verletzten haben wir ein Team gestellt, das kämpferisch ans Werk gegangen ist.» Die Verletztenliste ist mit Roger Schatt (Knie) und Dominik Kälin (Schulter) noch länger geworden.  Doch viel weiter gekommen ist die Ringerriege Einsiedeln auch in diesem Fight nicht, keinen Millimeter.

Start daneben

Im Auftaktkampf im Leichtgewicht kam Patrick Dähler mit dem Junioren-Internationalen Nino Leutenegger zu Beginn nicht so richtig zurecht. Der Aargauer drängte ihn ständig in die Defensive und holte trotz guten Momenten Dählers einen 15:4 Sieg. Daniel Inderbitzin, der den verletzten Roger Schatt ersetzte, kassierte gegen Pascal Gurtner eine schnelle Schulterniederlage. Trotz seiner 7:3 Niederlage gegen den körperlich überlegen Reto Bürgisser steuerte Dany Kälin einen Zähler für das Gesamtergebnis bei. Sven Neyer musste gegen Roman Zurfluh sein ganzes Können aufbieten und lag zwischenzeitlich sogar zurück. Mit einem tollen Überwurfe, der ihm eine Viererwertung einbrachte, wurde er mit einem glücklichen 2:1 Sieg belohnt. Ein tolles Duell auf Augenhöhe bot Michel Schönbächler dem Internationalen Randy Vock und verlor mit 7:2. Damit nahm Freiamt eine 15:5 Führung in die zweite Halbzeit mit, was bereits mehr als die halbe Miete wert war.

Kurzer Lichtblick

Was in der zweiten Halbzeit mit der Ringeriege Einsiedeln folgte, konnte man erahnen. Das Team agierte beängstigend schwach und musste sich von Freiamt immer mehr dominieren lassen. Freiamt liess sich das nicht zweimal bitten und baute den Vorsprung gegen Schluss hin zusehends aus. Zu Beginn konnte allerdings noch der Einsiedler Anhang jubeln. Seine bisherigen Siege beflügelten Andreas Burkard zu einer weiteren starken Leistung, die nach einer ausgeglichenen ersten Runde mit einem 14:4 Sieg gegen Pascal Weber endete. Mit einem hart erkämpften 3:0 Sieg gegen den erprobten Christian Huwiler sorgte Jan Neyer für eine leise Überraschung. Doch dann wollte der Ringerriege Einsiedeln nichts mehr gelingen. Bruno Flück konnte gegen Olympiaringer Pascal Strebel nichts ausrichten und kassierte eine Niederlage durch technische Überlegenheit. Die wegen verletzten Ringern erforderlichen Umstellungen im Gewicht bis 74 Kilogramm, normalerweise das Prunkstück der Einsiedler, brachten Freiamt noch einmal zwei problemlose Viererwertungen für das Mannschaftsergebnis ein. Während Yves Neyer forfait geben musste, musste Peter Kärcher bös unten durch.

ringen_jan-neyer

Ähnlich wie in den letzten Begegnungen ist Einsiedeln als Team auseinander gefallen. Man darf gegen Freiamt verlieren, keine Frage. Aber beinahe von A bis Z zu keine Chance zu haben, wirft nicht gerade ein gutes Licht auf den Zustand des Teams. Die Einsiedler Ringer haben sicher gekämpft, phasenweise sogar hart geschuftet, doch der Todesstoss wollte nicht gelingen. Man schien keine geeigneten Mittel zu haben, um den Spiess umdrehen zu können.

René Buchmann monierte: «Mit der Abwesenheit Lukas Schönbächler und Yves Neyer haben wir einfach zu viel Substanz verloren.» Angesprochen auf eine Rückkehr dieser beiden Eckpfeiler gibt er sich zurückhaltend: «Sie kehren erst dann zurück, wenn sie fit sind. Die Gesundheit geht vor. Es macht keinen Sinn, etwas riskieren zu wollen.» Obschon er mit der gegenwärtigen Situation hadert,  gab es für ihn auch positive Momente. «Wir waren in vielen Situationen unserem Gegner ebenbürtig. Leider stimmte das Schlussresultat an der Anzeigetafel für Einsiedeln einmal mehr nicht. Ich habe nach wie vor das Vertrauen in die Mannschaft.» Er hofft, dass die Verletzungshexe jetzt endgültig von der Ringerriege Einsiedeln ablässt. Wenn ja, dürfte es bei der Ringerriege Einsiedeln wieder besser aussehen. Auch Hexen müssen doch irgendwo noch ein «Fünkchen» Vernunft haben.

 

Resultatübersicht:

 

57 kg:     Nino Leutenegger – Patrick Dähler 3:1

61 kg:     Reto Bürgisser – Dany Kälin 2:1

65 kg:     Randy Vock – Michel Schönbächler 3:1

70 kg:     Christian Huwiler – Jan Neyer 0:2

74 kg:     Jayan Göcmen – Peter Kärcher 4:0

74 kg:     Manuel Jakob – Yves Neyer 4:0

80 kg:     Pascal Strebel – Bruno Flück 4:0

86 kg:     Marc Weber – Andreas Burkard 1:3

97 kg:     Roman Zurfluh – Sven Neyer 1:2

130 kg:   Pascal Gurtner – Daniel Inderbitzin 4:0

 

Freiamt – Einsiedeln 26:10

Schattdorf – Kriessern 14:21

Willisau – Hergiswil 17:17

 

Tabelle:

  1. Kriessern, 12 P., 2. Freiamt, 10 P., 3. Hergiswil, 9 P., 4. Willisau, 7 P., 5. Schattdorf, 4 P., 6. Einsiedeln, 0 P.

 

Auswärts gegen Leader

Da bereits jetzt schon feststeht, dass Einsiedeln die Abstiegsbarrage gegen den NLB-Meister absolvieren muss, kann sich das Team in den nächsten Qualifikationskämpfen darauf vorbereiten. Die Partie am nächsten Samstagabend auswärts gegen Leader Kriessern kann daher für Pröbeleien verwendet werden. Mehr Einzelheiten können der Freitagsausgabe entnommen werden.

 

 

Werner Schönbächler