Delegiertenversammlung vom Swiss Wrestling in Einsiedeln

Leichte Zunahme bei den lizenzierten Ringern

Die Delegiertenversammlung des Ringerverbandes Swiss Wrestling bewältigte am Samstag ein gerütteltes Mass an Arbeit. Auf Interesse stiessen zwei Anträge des Verbandes.

W.S. Nach einem Unterbruch von 30 Jahren tagte der Schweizerische Ringerverband wieder einmal in Einsiedeln. Damals wurde der Jahresrückblick von der Ringerriege ETV Einsiedeln organisiert, die sich ein Jahr danach selbständig machte. Wie schon am 4. Februar 1984 fand die Delegiertenversammlung im Restaurant Sihlsee statt. Neu kamen die drei Regionalverbände bereits am frühen Samstagmorgen in verschiedenen Lokalitäten zusammen. Mit dieser Erneuerung kann die Hauptversammlung zeitlich stark reduziert werden, wenn sich die Redner an kurze Voten halten.

In seinem Grusswort stellte Bezirksrat Markus Kälin Einsiedeln als Ort mit einem vielfältigen Sport- und Kulturangebot vor. Weiter erfülle der Verband grosse Aufgaben im Dienste der Jugend. Der Staat wäre überfordert, müsste er diesen Dienst an die Jugend und das Volk, welcher von den Verbänden und Vereinen geleistet wird, übernehmen. OK-Präsident Daniel Weibel skizzierte den Werdegang des Ringsports und der Ringerriege Einsiedeln.

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Vielfältige Aufgaben

Unter der speditiven Leitung von Präsident Daniel Hüsler wurden die Traktanden rasch

erledigt und gaben zu keinen grossen Diskussionen Anlass. Die umfangreich schriftlich vorliegenden Jahresberichte des Präsidenten und der Ressortchefs vermitteln einen Überblick über die Tätigkeiten im sportlichen und administrativen Bereich sowie dem breitgefächerten Angebot an Kursen und Wettkämpfen. In seinem Präsidialbericht ging Daniel Hüsler auf die Erneuerungen der ältesten olympischen Sportart ein. „Der Ringsport soll attraktiver und die Mannschaftsmeisterschaft unter dem neuen Namen „Swiss Wrestling Hutter League“ zu einem Event werden. Der Spagat zwischen Bewährtem und Modernem ist vielen Klubs bereits gut gelungen.

Im technischen Bereich sind die Bemühungen zur besseren Förderung im Bereich Kadetten und Junioren verstärkt worden, um diese früher ans internationale Niveau heranzuführen. Für Kaderringer werden neu zwei dreiwöchige Trainingsblöcke in Magglingen zur Verbesserung der Physis angeboten, was besonders bei Nachwuchsringern gut angekommen ist. Neu wird auch der Status des Frauenringens mit einem offiziellen Betreuer aufgewertet. Dem Bericht des einstigen Einsiedlers Markus Weibel, dem Chef der Nationalliga, kann entnommen werden, dass die Liga gut aufgestellt ist und den Zuschauer Spektakel gezeigt wird, mit der Einschränkung, dass nicht alles Gold sei, was glänzt. Weiter wird dem Kampfrichterwesen mit Kursen grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Erfreulicherweise konnte die Lizenzen um 1 % auf 1‘131 gesteigert werden, wovon 146 Neulizenzierungen. Die Hitparade der 27 Vereine wird von Willisau mit 102 lizenzierten Wettkämpfern angeführt, gefolgt von Freiamt (84), Oberriet (72), Hergiswil (70), Schattdorf (62), Brunnen (61), Kriessern und Einsiedeln (57).

Die Jahresrechnung des Verbandes schloss bei einem Aufwand von über 500‘000 Franken mit einem leichten Gewinn von 3‘000 Franken ab. Für das Olympia-Projekt Rio 2016 hat der Verband 15‘000 Franken zurückgestellt. Neben der Hutter Baumaschinen AG wird mit den Concordia Versicherungen AG eine Förderungsvereinbarung unterzeichnet. Mit weiteren Beiträgen des Fan Clubs Ringen und dem 300-er-Spiel, das von Urs Bürgler (Ringerriege Einsiedeln) organisiert wird, konnte ein erfreulicher Gewinn von 36‘000 Franken erwirtschaftet werden. Mit diesen Geldern werden Ringer und Klubs unterstützt.

Antrag abgelehnt

Die Durchführung und Organisation von Schweizer Meisterschaften ist im Wettkampf-Reglement geregelt. Die drei Regionen sind verpflichtet, die Anlässe zu übernehmen und den Veranstalter zu bestimmen. In der Vergangenheit kam es vor, dass „abgegebene“ Meisterschaften beim Veranstalter Defizite verursachten und von Swiss Wrestling übernommen wurden. Neu sollen Defizite zwischen den betroffenen Regionen geregelt werden. Der Landesverband übernimmt nicht mehr eine Defizit-Garantie. Der Antrag wurde nach eingehender Diskussion abgelehnt. Hingegen soll das Reglement für die nationalen Titelkämpfe überarbeitet und attraktiver gestaltet werden, was nicht eine leichte Aufgabe sein wird. Dem Antrag, dass alle von der Delegiertenversammlung gewählten Mitglieder des Zentralvorstandes stimmberechtigt sind, wurde einstimmig genehmigt. Bisher beteiligte sich der Chef Leistungssport mit beratender Stimme an den Sitzungen.

Neu wird Renate Wieland als Sekräterin auf Mandatbasis in den Zentralvorstand einziehen. Mit William Besse wurde ein jahrelanger Funktionär zum Ehrenmitglied ernannt. Mit David und Raphy Martinetti wurden zwei weitere Walliser für ihr langjähriges Wirken auf internationaler Ebene mit einem Präsent gedankt. Mit Vevey und  Yogaka Hünenberg (Grappling) konnten zwei neue Verbände in den Verband aufgenommen werden.

 

Werner Schönbächler